Tag achtzehn in der Wildnis

Veröffentlicht am 18. August 2025 um 20:40

Alex, Alena und Luan

Das grosse Erwachen fand statt und unsere müden Füsse schleppten uns an den energiegeladenen Zmorgentisch. Die Avocadobrötchen sind mittlerweile ein Ritual, denn wir haben nun verstanden, wie man sie nutzt. Hier in Zypern werden die Avocados nämlich nicht dunkelbraun um die Schale, sondern bleiben dunkelgrün. Gut, haben wir es herausgetüftelt, denn nun schlagen wir uns damit den Bauch voll.

Mit etwas neu gewonnenem Übermut ging es in unsere chemiegefüllte Oase. Als wir dann aber bis zu den Schultern drin standen, mussten wir feststellen, dass es unangenehm frisch war. Vielleicht könnte es daran liegen, dass unser Tümpelwasser verdunstet. Der Poolboy hat uns gelernt, das Ganze mit dem Gartenschlauch zu füllen. Somit kommt immer mal wieder kaltes Wasser hinzu. Es könnte sein, dass wir diese Aufgabe zu viel ausgeführt haben und nun die Temperatur etwas darunter leidet. So schnell wie wir in die frische Oase gestiegen sind, waren wir auch wieder draussen. 

Die nächste Blitzidee war, unsere bräunliche Haut, noch mehr der Sonne auszusetzen. Wir brutzelten nun nebeneinander in der Sonnja, welche einen UV Index von 10 abgab. Alex blätterte zum ersten Mal in ihrem Buch und die anderen beiden genossen die Sonnenstrahlen. Lange ging es nicht und alle drei motzen miteinander über die Hitze. So befüllte Luan ihr Cap mit Poolwasser und goss es über alle drei schwitzenden Hühner. Irgendwann kann die gute Sonnja auch Kopfschmerzen verursachen und Alex musste sich etwas ausruhen. Alena und Luan waren währenddessen fleissig für den Blog und haben sich sogar nochmals getraut auf die Pooltreppe zu höckeln. Wo denn sonst?... Im Tümpel ist schliesslich unser auserkorener Bürotisch.

Zurück zu den wichtigen Programmpunkten. Mit neugewonnener Energie machten sich Alex und Alena ans Kochen. Heute war es wieder an der Zeit für unser Lieblingsessen: Stocki, Hackbällchen mit Sauce und weil der Reiz zu gross war, gab es noch einen Tomaten-Mozzarella Salat als Abwechslung. Ob wir schon genug haben von dem Menu? We doubt it. So assen wir an unserem gemütlichen Gartentisch zusammen und immer wieder hörte man zufriedene Mäuler.

Heute freuten wir uns besonders auf den Ausgang, denn Janine vom letzten Mal hat sich vorangemeldet, um sich bei uns anzuschliessen. Ihre Begleitung ging uns nämlich etwas gegen den Strich... Ich denke ihr wisst bereits, dass bei uns die aufdringlichen Männer nicht ins Bilde passen. Deshalb liessen wir diesen im Hotel und wir 4 Weiber planten eine grossartige Partynacht. Frauen stehen nämlich für Frauen ein!

Befreit vom Chlor und mit super guter Stimmung warteten wir auf unser Taxi. Übrigens lässt einen das Duschen hier nicht lange frisch wirken... auch das Warten bei 29 Grad in der Nacht hält warm. Zum Glück bog Dimitri um die Ecke, auch ein Fahrer der mittlerweile zu unseren Lieblingen gehört. Auf schweizerdeutsch fragten wir uns einander, ob der freundliche Mann eine Familie zu Hause hat. Blöd ist, dass Familie leicht von Family abgeleitet werden kann... er schmunzelte und sagte:"Ich weiss genau, was ihr wissen wollt." Dimitri erzählte ganz selbstverständlich von seinem kleinen vorwitzigen Hund zu Hause, welcher er aus dem Tierheim hat. Ob er eine Partnerin oder ein Partner hat, ist uns noch unklar, aber eigentlich auch völlig gleich. Wir mögen Dimitri.

Angekommen im Party-Strip, gabelten wir Janine auf und beeilten uns, um ins Senior Frogs zu gelangen. Es ist nämlich gar nicht so einfach an den Promoter vorbeizuhuschen, ohne 20ig Mal "nein, danke" zu sagen. Wir sehen es positiv und nehmen es als Training um unsere klaren "neins" zu verbessern. Im Senior Frogs wurden dann selbstverständlich die Gläser auf uns erhoben, die Tanzbeine geschwungen und das Lachen lauter. Dankend nahmen wir die gratis Getränke entgegen und hatten ein ausgelassenes Gaudi.

Natürlich kam auch der Schwede und sein afrikanisch angehauchter Freund (der nicht wie letztes Mal aus Huston kommt, sondern neu aus Kuba) "Hallo" sagen. Das Beste am Ganzen war, dass Alex gar nicht mehr wusste, wer er war und wir zuerst zu dritt diskutieren mussten. Als wir uns dann einig waren, dass es der Schwede vom letzten Mal ist, konnten wir ihm dann den Laufpass geben und weiter feiern. Die Zeit verging wie im Flug und im nächsten Moment schaukelten wir zu viert in einer Umarmung zum letzten Lied. Wo der mitschaukelnde Hasan (Mitarbeiter) plötzlich herkam wussten wir auch nicht.

Natürlich war uns im Hinterkopf nicht vergessen gegangen, dass wir uns noch an die Arbeit machen mussten. Als Zeitvertreib bis es los ging, unterhielten wir uns mit dem Security vom Senior Frogs. Dieser erzählte uns dann ganz beiläufig, dass die Lachgas-Ballone (welche überall verkauft werden) höchst illegal sind. Nicht nur die Verkäufer dieser Ballone müssen rennen, wenn die Polizei kommt, sondern auch die Schwarzarbeiter... ja, wir sind auch immer noch etwas schockiert! Verblüfft aber trotz allem konzentriert, machten wir uns ans Aufräumen. Ein Stuhl nach dem anderen fand sein Platz im Innenraum. Auch wenn Habibi (Mitarbeiter) Alex nicht recht mithelfen lassen wollte und ihr die Stühle stets abnahm, wurde sie unserer Meinung nach befördert. Sie durfte danach nämlich noch mithelfen, die Popcorn-Ausstattung ins Senior Frogs zu bringen. Alena stattdessen arbeitete mehr, als unser guter Freund Roxy... dieser war schon wieder etwas angenudelt. Wie wir dies bemerkt haben? ... er möchte nun für Alena in die Schweiz ziehen und von einer Heirat wird auch gesprochen. Was er mit seiner jetzigen Freundin macht, bleibt wohl sein Geheimnis.

Luan und Alex zeigten dann noch wie stark sie sind und trugen die schweren Tische hinein. Naja Habibi war weniger beeindruckt von den Muskeln, dafür haben wir weiche Haut. Zu guter Letzt haben wir uns dann herzlich verabschiedet und fanden uns am Taxispot wieder. Mittlerweile haben wir klare Vorstellungen, wer uns nach Hause fahren soll. So haben wir Pedro so lange angebettelt, bis er nachgab! Als Dank haben wir ihn dann diese Woche eingeladen, ein selbstgekochtes Znacht bei uns zu speisen. Der Abend war ein voller Erfolg und mit müdem Lächeln vielen wir in unser gebasteltes Schlafgemach... natürlich nach dem Mitternachts-Reste-Essen:) Wieso Moritz um diese Zeit in der Schweiz noch wach war, ist uns immer noch ein Rästel... Moritzli, geh früher schlafen in Zukunft!:)

Möckle-Counter: 9

 

Glossar:

Sonnja = Sonne

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Kommentare

Urs
Vor einem Monat

Gestern Abend war Start des Open Air Eschenbach. Leider in strömendem Regen. Heute Freitag u Samstag siehts besser aus.
Wisst ihr noch, was Regen ist? Ich sende euch deshalb einen kühlen, verregneten Gruss, Urs